Heraldische Beschreibung:

Unter blauem Winkelschlildhaupt, darin zwischen zwei goldenen Schindeln von einer wachsenden, abgewendeten silbernen Abtkrümme eingeschlossen eine mit 3 roten Kugeln belegte rot gefütterte Krone, in Gold eine grüne Eiche mit 5 silbernen Eicheln.

Heraldische Begründung:

Die Gemeinde Endlichhofen liegt im ehemaligen Einrichgau, dem Herrschaftsgebiet der nassauischen und katzenelnbogener Grafen. Der Ort gehörte mit dem Nachbarort Miehlen seit jeher zu altem nassauischem Stammsitz.

Endlichhofen wurde erstmals im Jahre 1296 urkundlich erwähnt. Eine Besonderheit für Endlichhofen und die Region ist, dass dies in einer Urkunde des deutschen Königs Adolf von Nassau bezeugt ist. Adolf wurde 1274 regierender Graf von Nassau und 1292 in Frankfurt zum König gekrönt. Der Wortlaut der Urkunde Lautet: „Anno 1296 hat König Adolf dem Closter gegeben 6 Malter Korn, 6 Malter Habern, 6 solidos denarium Coloniensium jährlich zu Endlichhofen zu empfangen bis uff Ablösung“.

Das Kloster Aftholderbach war von Graf Ruprecht von Nassau gestiftet worden und lag in der Nachbargemarkung Miehlen. Im Ortswappen ist die erste urkundliche Erwähnung durch die silberne Abtkrümme dokumentiert und umschließt eine epochale Königskrone, die für ihren „nassauischen“ König Adolf steht. Endlichhofen gehörte zum so genannten „Vierherrischen“, das vier Herren aus dem Hause Nassau und Katzenelnbogen unterstand und kam Mitte des 13. Jahrhunderts in nassauischen Besitz.

Seit 1778 war der Ort „Zweiherrisch“, gehörte zu Nassau-Weilburg und dem Amt Miehlen, später zum Amt Nassau und 1815/16 im neu gebildeten Herzogtum Nassau zum Amt Nastätten.

1866 kam Endlichhofen in Preußen zur Provinz Hessen – Nassau. An diese langjährige nassauische Zugehörigkeit und Identität erinnern im Ortswappen die nassauischen Farben Blau und Gold, die beiden goldenen Schindeln sind ebenfalls dem Wappen der Nassauer Grafen entnommen.

Das herausragend, über die Grenzen von Endlichhofen hinaus bekannt Wahrzeichen, ist die 400-500 Jahre alte „Dicke Eiche“, die als eine der schönsten Deutschlands beschrieben ist. Die Eiche, als der geheiligte Baum der germanischen Völker, war in früheren Zeiten Ort von Versammlungen und Gerichtstagen, sie ist Symbol für Kraft, Männlichkeit, der Tat und der Beständigkeit. Im Ortswappen dominiert die „Dicke Eiche“ heraldisch abgebildet in grüner Tinktur mit 5 silbernen Eicheln in goldenem Feld und steht gleichzeitig als Naturdenkmal auch für die Landschaft und Gemarkung von Endlichhofen. Ihre ausgeprägten Wurzeln symbolisieren die starke Verwurzelung der Endlichhofener mit ihrer Heimatgemeinde, die auch durch die Zusammengehörigkeit in den Ortsvereinen, insbesondere dem 1996 gegründeten Heimatverein bezeugt ist. Somit identifizieren sich die Endlichhofener mit „ihrem“ bodenständigen Wahrzeichen, der „Dicken Eiche“.

 

Die Gemarkung Endlichhofens ist seit jeher von der Landwirtschaft geprägt und war lange Zeit Broterwerb für seine Einwohner. Daneben gehört der Ort zum so genannten „Blauen Ländchen“, das seinen Namen den Blaufärbern verdankt. So übten auch in vergangenen Jahrhunderten einige Wollweber und Färber hier ihr Handwerk aus. Die blaue Farbe des Schildhauptes soll dies in Erinnerung behalten.

 

Endlichhofen ist heute eine ländliche Wohngemeinde in der Verbandsgemeinde Nastätten, deren Farben ebenfalls Blau und Gold sind, und gehört zum Rhein-Lahn-Kreis.